Sehstörungen
Sehvermögen
Gutes Sehen scheint normal. Doch irgendwann im Leben können plötzlich Sehstörungen auftreten. Davon haben einige eine Ursache, die sich leicht korrigieren lassen, z.B. mit einer Brille oder einer Staroperation. Andere Sehstörungen können jedoch so ernst sein, daß sie unbehandelt zur unwideruflichen Erblindung führen können.
Wie ‚Sehstörungen‘ aussehen können und was eventuell dahinter steckt, sollen die folgenden Bilder zeigen.
Der Römische Kaiser
So sollte man ihn wahrnehmen – mit oder ohne Brille.
Zu bemerken ist, das der Kurzsichtige durch seine Brille das Haus zwar scharf aber verkleinert sieht. Das Zerstreuungsglas seiner Brille wirkt wie ein umgekehrtes Fernrohr. Der Weitsichtige hat durch seine Plus-Gläser dagegen ein richtiges Fernrohr vor den Augen. Er sieht das Bild größer. So tragen Kurzsichtige gerne Kontaktlinsen, da der Verkleinerungseffekt der Brille wegfällt. Weitsichtige beklagen manchmal, daß mit der Kontaktlinse das Bild kleiner sei als mit der Brille.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Die Kurzsichtigkeit nimmt in der Bevölkerung deutlich zu, vielleicht weil unsere Kinder vermehrt in der Nähe arbeiten (Schule – Gameboy etc)?.
Ursache ist jedenfalls ein zu langes Auge. Das Bild wird nicht mehr scharf auf der Netzhaut Auge abgebildet. Der Kurzsichtige sieht in der Nähe sehr gut, in der Ferne ist alles völlig unscharf. So beträgt die Sehschärfe eines -3,50 Dioptrien Kurzsichtigen ohne Brille auf 5 Meter nur 5%, während er in der Nähe kleinste Details mühelos erkennen kann.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
… ist genau das Umgekehrte. Das Auge ist zu kurz. Je näher das Objekt, desto unschärfer erscheint es. Einen großen Unterschied gibt es jedoch. Der Kurzsichtige hat keine Möglichkeit seine Fehlsichtigkeit auszugleichen. Der Weitsichtige kann dagegen eine Brille umgehen, indem er seine Augenlinse anspannt und das Plusglas, das normalerweisen auf seine Nase gehört, im Auge selbst erzeugt. Das kostet Anspannung. Aber irgendwann im Leben wird die Linse steifer. Dann wird plötzlich nicht nur eine Lesebrille sondern auch eine Fernbrille benötigt. Nur leichte Weitsichtigkeiten können ausgeglichen werden.
Bei Kindern besteht die Gefahr des Innenschielens, wenn eine zu große Weitsichtigkeit nicht korrigiert wird. Auch bei Kopfschmerzen sollte an eine versteckte Weitsichtigkeit gedacht werden.
Stabsichtigkeit (Astigmatismus) Hornhautverkrümmung
Die Hornhaut ist die Fensterscheibe des Auges und hat eine Brechkraft, die mehr als doppelt so hoch ist wie die der Augenlinse selbst. Ist die Hornhaut unregelmäßig geformt, hat dies sofort enorme Auswirkung auf die optische Qualität. Normalweise hat die Hornhaut die Form einer halben Kugel. Bei einer ovalen Verformung (wie längs geschnittenes Ei) ist das Bild verzerrt. Eine Hornhautverkrümmung kann mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit kombiniert sein. Die Brillengläser bekommen dann einen asymmetrischen Schliff (Zylinder).
Bei einer senkrechten Hornhautverkrümmung ist das Bild vertikal gestreckt.
Das zweite Bild demonstriert einen schrägen Astigmatismus.
Der grüne Star (Das Glaukom)
Fortgeschrittenes Glaukom
Der graue Star (Katarakt)
Mit zunehmendem Alter trübt sich die Augenlinse. Die Linse nimmt dabei meist eine bräunliche Farbe an, so daß die Umwelt mit einem Braun-Rot-Stich wahrgenommen wird. Die natürlichen Farben verblassen.
Desweiteren bemerken die Patienten eine vermehrte Blendempfindlichkeit. Auch das Sehvermögen in der Dämmerung und in der Nacht ist sehr stark eingeschränkt. Die ist sehr gefährlich bei Nachtfahrten mit dem PKW.
Fortgeschrittener grauer Star
Zuletzt können diese Trübungen so ausgeprägt sein, daß sie zur praktischen Erblindung führen.
Soweit muß es heute aber nicht mehr kommen. Die Operation des grauen Star ist die heute am häufigsten und erfolgreichsten durchgeführte Operation überhaupt. Der Eingriff selbst dauert nicht länger als 15 Minuten und wird in der Regel ambulant durchgeführt.